Laborarbeit: ätzend, explosiv, interessant

Das Studium im Fach Chemie ist besonders reizvoll, da es nicht nur theoretisch sondern auch praktisch unterrichtet wird. Spannende und auch gefährliche Experimente sind Teil des Studiums. Die Theorie ist in diesem Fach besonders wichtig, denn um gefahrlos experimentieren zu können, müssen zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen beachtetet werden. Die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) hat hierzu die Laborrichtlinen BGI/GUV-I 850-0 verfasst, in die die Erkenntnisse jahrzehntelanger Laborpraxis eingeflossen sind.

Chemische Analyse nur mit Schutzkleidung

Chemie studieren bedeutet deshalb nicht nur bei Laborarbeiten spannende Experimente durchzuführen. Ein hohes Maß an theoretischem Wissen ist ebenso nötig. Um im Labor arbeiten zu können, ist es wichtig die vielen Chemikalien und deren Reaktion miteinander sowie mit anderen Stoffen zu kennen. Unzureichendes Wissen kann zu schweren Unfällen durch Explosionen oder Verätzungen führen. Einige Stoffe reagieren sehr heftig miteinander, wodurch es zu giftigen Dämpfen kommen kann. Bei Arbeiten im Labor ist es daher unumgänglich geeignete Schutzkleidung zu tragen. Niemals sollte die Sicherheit hinten anstehen, denn gefährliche Säuren können die Haut und auch die Augen verletzen, wenn eine chemische Reaktion zu einer kleinen Explosion führt oder die Lösung über die Hände in die Augen gebracht wird.

Schutzhandschuhe, ein Mundschutz sowie eine Schutzbrille und ein Kittel sind im Labor deshalb Pflicht und sollten stets vor Beginn des Experimentes angelegt werden. Die chemische Analyse ist besonders spannend, aber auch gefährlich, denn beim Erhitzen von chemischen Stoffen kann es schnell zu Explosionen oder Austritt gefährlicher Dämpfe kommen. Deshalb immer sichergestellt sein, dass die persönliche Schutzausrüstung richtig angelegt wurde. Ein sicherer und vorsichtiger Umgang mit Chemikalien ist zur Verhütung von Unfällen von größter Wichtigkeit und auch harmlos erscheinende Chemikalien sollten nicht ohne geeignete Schutzmaßnahmen berührt werden.

Notfallmaßnahmen bei Laborunfällen

Und auch für den Fall, dass etwas passiert, sollte derjenige im Labor vorbereitet sein und über die entsprechenden Maßnahmen informiert sein. Speziell sind das:

  • Maßnahmen, die in den Betriebsanweisungen genannt sind. Gemäß der Gefahrenstoff-Verordnung § 14 muss zu jedem Produkt, das einen Gefahrenstoff, klassifiziert nach EG Richtlinie 67/548/EWG enthält, zwingend eine Betriebsanweisung vorhanden sein.
  • Dort ist unter dem Punkt „Erste-Hilfe“ ersichtlich, welche Maßnahmen bei Verletzungen zu ergreifen sind.
  • Sind alle menschlichen Opfer eines Unfalls versorgt, gilt es Schäden am Objekt zu begrenzen: Löschen (welche Löschmittel stehen zur Verfügung?), Lüften?
  • Hat der Unfall größere Ausmaße angenommen stellt sich die Frage, wer gegebenenfalls zu informieren ist: Feuerwehr, Rettungskräfte, Polizei, Hausmeister?
  • Welche Fluchtwege stehen zur Verfügung?
  • Sind die Fluchtwege ausreichend gekennzeichnet?
  • Wurden die neuen Laborrichtlinen gem. BGI/GUV-I 850-0 eingehalten?

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Berufsfeld Chemie: mit Sicherheit spannende Jobs

Der Beruf des Chemikers wird sicher nichts von seiner Bedeutung verlieren. Das Berufsfeld wird auch in Zukunft spannend bleiben und einen sicheren, attraktiv dotierten Arbeitsplatz bieten. Im Zeitalter der Hochtechnologie erfordert der Umgang mit chemischen Gefahrenstoffen die Erfahrung eines fähigen Spezialisten. Für diesen Experten ist es auch nach dem Studium essentiell, in Sachen Arbeitssicherheit „up to date“ zu bleiben und das nicht nur in der Theorie.

Neben dem fachlichen Know How ist die angemessene Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung für ein sicheres Arbeitsumfeld Pflicht. So können schwere Verätzungen der Haut, der Lunge, der Augen und Sachschäden im Labor vermieden und das physische Wohl aller Beteiligten erhalten bleiben. Voraussetzung für ein Studium der Chemie sind natürlich sehr gute schulische Leistungen im Fach Chemie. Aufgrund des Numerus Clausus an vielen Universitäten ist zudem ganz grundsätzlich eine gute allgemeine Schulbildung erforderlich. Der Umgang mit giftigen oder explosiven Stoffen erfordert zusätzlich ein gewisses Mindestmaß an emotionaler Reife und generelles Verantwortungsbewusstsein.

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