Ausgabeaufschlag: Was ist das und wie kann man diesen vermeiden?

Beim Ausgabeaufschlag handelt es sich um eine Gebühr, die bei einem Investment in Fonds anfällt. Immer dann, wenn Anteile des Fonds gekauft werden, wird ein Ausgabeaufschlag gezahlt. Dieser vergütet den Vertrieb der Fondsgesellschaft. Aber nicht bei allen Fonds gibt es einen Ausgabeaufschlag. Zudem existieren Alternativen zum Investieren in die klassischen aktiv gemanagten Aktienfonds. Es werden im Folgenden drei Methoden aufgezeigt, anhand derer sich ohne Ausgabeaufschlag investieren lässt.

Variante 1: Fonds ohne Ausgabeaufschlag

Sowohl bei offenen als auch geschlossenen Fonds existieren Anlageprodukte, die keinen Ausgabeaufschlag beinhalten. Hauptsächlich finden sich diese Angebote im Direktvertrieb über das Internet. Gründe für die entfallenden Ausgabeaufschläge sind die für Vertrieb und Management geringeren Kosten und die häufig schlankere Struktur.

Möchten man einen Fonds kaufen, dann ist darauf zu achten, dass es im Gegenzug nicht zu höheren Verwaltungsgebühren kommt. Falls diese höher sind, müssen weitere Vergünstigungen die Kosten ausgleichen. Schlussendlich geht es darum, dass es durch den ausbleibenden Ausgabeaufschlag nicht an anderer Stelle zu Kosten kommt. Demzufolge ist es wichtig, zu kalkulieren und die Angebote verschiedener Anbieter untereinander zu vergleichen. Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass auf Renten- und Geldmarktfonds bei der Vermittlung über das Internet die Ausgabeaufschläge für gewöhnlich geringer sind und bei 0 bis 3 % liegen.

Variante 2: Investition in passive gemanagte Aktienfonds

Die passiv gemanagten Aktienfonds haben das Merkmal, dass sie keinen Fondsmanager benötigen. Dadurch entfällt diese Arbeitskraft, die bei aktiv gemanagten Aktienfonds einen auf Dauer signifikanten Kostenfaktor darstellt. Ferner werden bei passiv gemanagten Aktienfonds keine Performancegebühren fällig, weil die Zusammensetzung der Fonds strikt an bestehenden Indizes ausgerichtet wird und die Performance der des Marktes entspricht. All dies führt dazu, dass passiv gemanagte Aktienfonds keiner Ausgabeaufschläge bedürfen, um sich für die Fondsgesellschaft finanziell zu rentieren. Der Anleger profitiert von entfallenden Gebühren für die Fondsausgabe.

Als beliebteste und unkomplizierteste – weil an der Börse gehandelte – passiv gemanagte Fonds haben sich ETFs (Exchange Traded Funds) etabliert. Hier wird ein bestehender Index nach einer der folgenden Methoden nachgebildet:

• Physische Replikation: Alle Aktien eines Indizes werden in derselben Gewichtung, wie sie im Index gegeben ist, in den ETF eingekauft.
• Physisches Sampling: Eine Auswahl an Aktien eines Indizes wird so in den ETF eingekauft, dass sie in ungefähr die Entwicklung des Indizes realitätsnah widerspiegelt. Dieses Verfahren wird bei umfangreichen Indizes angewandt, die eine Physische Replikation erschweren.
• Synthetische Replikation: Es wird mit einem „Swap-Partner“ – in der Regel einer Bank – zusammengearbeitet, der dem Kunden gegen Swap-Gebühr die Entwicklung des realen Indizes garantiert, aber selbst in andere Aktien investiert, um höheren Profit zu erwirtschaften.

ETFs mit Physischer Replikation und Physischem Sampling werden Anfängern empfohlen, weil die Kosten maximal gering sind und die Sicherheit bei der Geldanlage tendenziell größer als bei der Synthetischen Replikation ist. Die Kosten eines ETFs liegen bei weniger als einem halben Prozent und werden in der Gesamtkostenquote (TER) zusammengetragen.

Variante 3: Eigenes Portfolio zusammenstellen

Wer ohne Ausgabeaufschlag investieren möchte, kann ein eigenes Portfolio aus Aktien zusammenstellen. Dabei sind verschiedene Strategien möglich. Es kann nach der Value-Strategie in Unternehmen investiert werden, die aktuell unterbewertet sind. Bei einer Priorität auf laufende und regelmäßige Auszahlungen ist eine Investition in die sogenannten Dividenden-Aristokraten möglich, wobei es sich um Unternehmen handelt, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren die jährlichen Dividendenzahlungen konsequent erhöht haben.

Wie wir bereits in unserem Artikel über Anlagemöglichkeiten anmerkten, sind bei der Investition in einzelne Aktien ausreichend Branchenkenntnisse notwendig. So werden die Entscheidungen fundiert getroffen, sodass es mit geringerer Wahrscheinlichkeit zu Fehlinvestitionen kommen kann. Vorab müssen allerdings umfassende Analysen der Unternehmen angestellt und Kursverläufe beobachtet werden, um die Investition in Einzelaktien korrekt zu timen.

Rücknahmeabschlag – ein potenzieller weiterer Kostenfaktor

Analog zum Aufschlag bei dem Erwerb von Fondsanteilen berechnen einige Fondsgesellschaften einen Rücknahmeabschlag beim Verkauf von Fondsanteilen. Dieser kann zwei bis drei Prozent betragen und die Rendite in Kombination mit dem Ausgabeaufschlag komplett schmälern. Dementsprechend ist die Auseinandersetzung mit Investitionsmöglichkeiten ohne jedwede Aufschläge bzw. Abschläge wichtig, wie sie in diesem Beitrag vorgestellt wurden.

Hinweis: Der Inhalt dient nur zur Information und stellt keine Finanz-/Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, Edelmetallen, Fremdwährungen, Kryptowährungen, Immobilien, Rohstoffen oder anderen Finanzmarktinstrumenten dar.

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