Stahlkisten für Stückgüter – Wozu werden diese in der Industrie benötigt?

Ein kurzer Blick die Elbe hinunter und es dauert nicht lange bis man eines der Binnenschiffe entdeckt, welche täglich die Flussstraßen auf und ab fahren. Aber was transportieren diese riesigen und oft meterlangen Dampfer eigentlich? Holz, Sand, Kohle und vieles mehr. Diese Massengüter werden täglich quer durch das gesamte europäische Binnenschifffahrtsstraßennetz transportiert. Wirft man einen Blick in die industriellen Hafengebiete der umliegenden Städte wird einem schnell bewusst, wie aufwendig es sein muss diese Stückgüter zu verladen.

Was ist eigentlich Stückgut?

Oft hört man diesen Begriff in der Logistik- und Speditionsbranche. Dieses Transportgut soll das einfachste Transportmittel überhaupt sein und eine Nutzung in der Industrie unabdingbar machen. Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass Stückgut eines der kleinsten Warensendungen überhaupt ist. Seinen Ursprung findet das Stückgut ursprünglich bei der Bahn. Der Eisenbahn-Reformtarif von 1877 unterschied zwischen Stückgut, Eilgut und der Wagenladung. Dieser Tarif stellte ein eigenes Abrechnungskriterum dar. Seit dem 01. Juli 1998 findet diese Anwendung keine Beachtung mehr, da die Abgrenzung im Transportwesen überflüssig wurde, sie ist kaum noch anwendbar gewesen.

Unterschied zwischen Stückgütern

Im Gegensatz zu den Paketdiensten mit seinen fest definierten Gewichts- und Größenabmessungen gibt es bei der Abmessung von Stückgütern keine bestimme Vorgabe. Oftmals wird zur Abmessung die Größe eines 40-Fuß Containers oder die Ladefläche eines LKW`s genutzt. Eine Abgrenzung hierfür ist international nicht bekannt. Beim Spediteur wird im Regalfall zum Stückgut, was sich auch direkt am Stück transportieren lässt. Hierzu zählen logistische Güterarten wie Stahlkisten für Stückgüter, Fässer, Gasflaschen, Schüttgüter in Behältnissen, Anlagen und Maschinen, Paletten und jegliche Gebinde dieser Art. Kohle, Sand oder Wasser können auch zum Stückgut werden, wenn es zum Beispiel in vorgesehenen Behältern transportiert wird. Größenteils handelt es sich hierbei aber um Massengüter.

Die Größe ist entscheidend

Der Unterschied zwischen Sammel- und Stückgut, sowie Colli ist maßgebend für den Transport des Gutes. Wobei es sich beim Colli um die kleinste Einheit handelt. Ein Colli wird zumeist vom Einzelhandel versandt und beinhaltet Waren wie beispielsweise Lebensmittel. Die Bezeichnung Colli stammt aus dem französischen Sprachschatz und bedeutet auch Handelseinheit. Zusammengefasste Colli werden als Sammelgut bezeichnet. Das Transportgut wird zumeist auf Paletten gestapelt verpackt und an diverse Händler wie Elektronikmärkte versandt. Ein Stückgut hingegen ist, um es weiter definieren immer der gleichen Art und wird immer in einem Stück transportiert.

Aus diesem Grund ist es einfach die Gesamtmenge zu kontrollieren. Es werden Kisten oder auch Fässer, als auch Maschinen und einzelne Bauteile auf den Weg gebracht. Bei größeren Transportgütern auch Sperrgut genannt, welche nicht in Einzelteilen transportierbar sind, beispielsweise Windkrafträder wird die Beförderung zur Schwertransport-Aufgabe. Bei dieser Herausforderung ist viel Disziplin und Feingefühl gefordert. Chemikalien und flüssige Stoffe, sowie Gase oder Benzin zählen nicht als Stückgut.

Was fällt ins Gewicht?

Laut BSL (Bundesverband Spedition und Logistik) wird ein Minimalgewicht von 50 kg empfohlen. Anders ist es bei Kisten für Stückgüter und unpalettierten Gütern wie Fässern und Bigpacks. Hier wird empfohlen ein Mindestgewicht von 1.000 kg pro Lademeter zu versenden. Mindestgewichte mit einem Verrechnungssatz von 50 bis 200 kg sind in der Regel üblich, wobei es nicht ausschlaggebend ist ob es sich um eine Packung auf den Lademeter oder um mehrere Einheiten handelt.

Stückgut als Ergebnis und bestes Transportmittel

Im Grunde kann man ein Stückgut als meist geeignetes Transportmittel für die Nutzung der Industrie sehen. Sowohl für den Einzelhandel als auch für den Großhandel mit seinen Massengütern ist diese Transportart die kostengünstigste und einfachste Methode die bestellten Waren an den Empfänger zu versenden. Allein die Überprüfung der eingegangenen Ware lässt sich anhand der mitgesandten Lieferscheine gut kontrollieren. Der Händler hat damit eine große Zeit- und Kostenersparnis und kann sich mehr um seine Kunden, an statt um die Einlagerung der Ware kümmern.

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